Ich bin seit ca. 1 Jahr in Ausbildung der Bindungsanalyse und biete Schwangeren an diese Möglichkeit der vorgeburtlichen Erfahrung mit mir kennen zu lernen.


Bindungsanalyse


Die Bindungsanalyse nach Jenö Raffai und Hidas ist eine Möglichkeit, sich selbst und das Kind im Schoß, vorgeburtlich gut kennen zu lernen. Sie stärkt die Bindung sowie das Selbstverständnis von Mutter Werden, Mutter Sein, sowie für das Kind, sich und sein Umfeld bewusster wahrzunehmen.
Dadurch können die Mutter sowie das Ungeborene gut gestärkt die Geburt erleben, sowie das Wochenbett in liebendem gegenseitigen Respekt und Zugewandtheit erfahren.

Faszinierende und berührende Erfahrungsschätze, die auch für den Vater intensive Begegnungen ermöglichen, sowie Lebensfreude und Vertrauen im Miteinander sind wesentliche Bestandteile der Bindungsanalyse.

Der Beginn der Analyse sollte bis zur 20. Schwangerschaftswoche erfolgt sein.


Falls Sie Interesse an der Bindungsanalyse oder Fragen zu diesem Thema haben,
dann rufen Sie an oder senden eine Nachricht per E-Mail.

Ca. 20 -25 Sitzungen1) sind in der Regel notwendig.


Erfahrungsberichte:

I              Als der zweite Strich auf dem Schwangerschaftstest erschien, haben mein Mann und
               ich uns riesig gefreut!
Der Alltag ist jedoch vollgepackt mit Terminen, gefühlt rennt
               man ständig von A nach B und hat kaum Zeit, sich voll und ganz auf sich und das Kind
               zu fokussieren. Daran wollte ich etwas ändern.

Als Sigrid mir von der Bindungsanalyse erzählte, war ich zunächst etwas skeptisch. Ich habe mich gefragt, ob ich mich tatsächlich so fallen lassen kann, dass eine enge Bindung und Kommunikation zwischen mir und unserer Tochter entsteht. Dementsprechend aufgeregt bin ich zur ersten Sitzung gegangen. Glücklicherweise konnte ich mich, durch Sigrids ruhige Art, völlig entspannen, die wichtigste Voraussetzung um den Fokus auf seinen Körper zu lenken.

Die ersten Begegnungen mit meinem Inneren und unserer Tochter empfand ich als total spannend und aufregend, man hat auf einmal ein Bild von ihr vor Augen! Man sieht sie in ihrem ersten Zuhause, lernt Schritt für Schritt ihre Welt kennen, wie nimmt sie die Außenwelt wahr, wie fühlt sich das Fruchtwasser auf ihrer Haut an, welche Bewegungen kann sie ausführen und wie fühlen sie sich an.
Nach und nach ist ein immer engeres, vertrauteres Band zwischen uns entstanden - nicht nur in den Sitzungen, sondern auch in Alltagssituationen hatte ich immer mehr Rückmeldung von ihr erhalten. Auch kurz vor und während der Geburt war ich sehr dankbar dafür, dass ich ihr gut zureden und sie unterstützen konnte.

So tief in seinen Körper einzutauchen und auf jeden Teil des Körpers zu achten, fällt am Anfang, vor allem ohne Anleitung, enorm schwer. Nach und nach entsteht jedoch eine individuelle Routine, wodurch man auch selbstständig in Kontakt mit sich und mit dem Baby treten kann.

Tabea


II             Kurz nach meinem 35. Geburtstag erfuhr ich von meiner Schwangerschaft. Ein lang gehegter
               Wunsch ging in Erfüllung. Große Freude, aber auch Zweifel und Unsicherheiten machten sich
               breit. Die erste Schwangerschaft was wird auf mich, auf uns zukommen?

Denn zur Freude darüber, ein Kind zu empfangen, mischten sich große Ängste. Ich stellte mir die Frage, ob ich dieser neuen Situation gewachsen sein würde. Wird es mir gelingen, meine Ängste abzubauen? Kann ich eine gute Mutter sein? Werde ich eine gute Bindung zu meinem Kind aufbauen können? Oder besteht die Gefahr, nach der Entbindung in Depressionen zu verfallen? Dazu mischte sich die Sorge, dass es meinem Kind nicht gut gehen oder ihm etwas zustoßen könnte.

Mit diesem Paket, das schwer auf mir lastete, machte ich mich auf die Suche nach einer Hebamme und stieß im Internet auf die Hebammenpraxis Sonnenstrahl von Sigrid Diedrich. An unserem ersten Termin zum Kennenlernen wurde ich von ihr herzlich in ihren Praxisräumen begrüßt. Wir sprachen über die bisherige Schwangerschaft, das weitere Vorgehen, aber auch über meine Sorgen. Schließlich entschied ich mich, Sigrids Angebot anzunehmen, eine Bindungsanalyse zu durchlaufen, um einen Weg aus dem emotionalen Chaos zu finden, das sich in mir breit gemacht hatte und das Fundament einer tiefen Bindung zu meinem Kind zu legen.

Ich war sehr gespannt, was auf mich zukommen würde. Neugierig ging ich zur ersten Sitzung. Tausend Gedanken gingen mir durch den Kopf. Was wird auf mich zukommen? Werde ich es schaffen mein Baby zu besuchen? Wie wird es sein, eine Reise in die Gebärmutter zu unternehmen? Ich war bereit, diesen spannenden Weg zu gehen. Zuvor hatte mir Sigrid den Ablauf erläutert und wir vereinbarten, dass sie mir während der Analyse Fragen stellen kann und ich ihr von den Bildern, die in meinem Kopf entstehen, berichte.

Die Bindungsanalyse findet im Liegen statt. In den gemütlichen Räumen der Hebammenpraxis gelang es mir schnell, loszulassen. Auf der bequemen Liege, zugedeckt mit einer kuscheligen Decke, begann die Sitzung zunächst mit einer Entspannungsübung. Das tiefe Atmen und die Körperentspannungsübungen waren ein guter Einstieg in die darauffolgende Phantasiereise.

Den Rahmen hierfür bildet der Besuch in einem eigenen Seelenraum, einem imaginären Wohlfühlraum. Mein Wohlfühlort war an diesem Tag ein warmer und weiter Strand mit Blick auf das Meer. Der Ort muss nicht jedes Mal der gleiche sein. Im Verlaufe der weiteren Sitzungen suchte ich unterschiedliche Orte auf, es kristallisierte sich dann jedoch ein ganz bestimmter imaginärer Ort heraus, der mir Geborgenheit gab und den ich mit der Zeit auch ohne Anleitung in Gedanken aufsuchen konnte. Selbst bei der Geburt meiner Tochter, gelang es mir immer wieder, mich im Inneren an diesen Ort zu begeben und ein Gefühl der Geborgenheit machte sich breit.

Während der Analyse gleitet man in eine andere Welt, die viele wunderschöne Momente bereithält, aber auch Herausforderungen aufwirft und wunde Punkte deutlich macht. Das Schöne ist jedoch, dass im Verlauf der Sitzungen ein Heilungsprozess angestoßen werden kann.

Die Sitzung wird von Sigrid mit ruhigen und angenehmen Worten begleitet. Über die Anweisungen und Anregungen gelangt man in einen tiefen Zustand der Entspannung. Ihre Worte regen die eigene Vorstellungkraft an und die Fähigkeit, sich im Laufe der Zeit selbst in einen solchen Entspannungszustand zu versetzten und in Kontakt mit dem kleinen Schatz, den man unterm Herzen trägt, zu treten.

Von diesem Ort der Entspannung und Geborgenheit suchten wir dann die Gebärmutter auf. Zunächst sollte ich sie beschreiben: Wie sieht sie aus? Welche Form hat sie? Welche Farbe und Haptik? An diesem Tag war sie herzförmig und leuchtete in warmen Rottönen. Sie sah jedoch nicht jedes Mal so aus. Auch muss sie nicht ein anatomisch korrektes Aussehen haben. Im Geiste entstehen Bilder, die man nicht zensieren sollte. Es tut gut, sich ganz auf diesen intuitiven Prozess einzulassen, der einem zu neuen tiefen Erfahrungen und berührenden Erlebnissen und Erkenntnissen führen kann.

Dann war der Moment des ersten Kontakts mit meinem kleinen Mädchen. Ich konnte sie in der Gebärmutter besuchen. Denn zuvor wurde auch die Gebärmutter mit einfühlsamen Worten auf den Besuch vorbereitet. Die Gebärmutter öffnete sich mir und ich betrat einen völlig neuen Erfahrungsraum – eine neue Welt, die in mir liegt und meinem Baby Schutz und Geborgenheit gibt, die ein Heim für mein ungeborenes Kind ist und ihm eine gesunde Entwicklung ermöglicht.

In diesem Moment liegt eine berührende und besondere Kraft. Der erste Kontakt mit dem ungeborenen Kind war überwältigend. Denn ich merkte schnell, dass sie nicht einfach nur ein kleiner Haufen Zellen in mir ist, sondern ein lebendiges und kompetentes Wesen mit einer eigenen Persönlichkeit. Mein Kind vermittelte mir den Eindruck, dass es stark und kompetent sei, gleichzeitig aber auch, dass es mich in Schutz nehmen müsse. Dies war berührend und verunsichernd zugleich, denn hier tat sich die Frage nach der Mutterrolle auf. Das Erlebnis warf mich auf die Thematik zurück, die sich seit Beginn der Schwangerschaft in mir breit gemacht hatte. Kann ich eine gute Mutter sein, die stark ist und ihrem Kind Sicherheit geben kann?

Im weiteren Verlauf der Sitzung verabschiedete ich mich von dem kleinen Wesen in mir und bedankte mich bei ihr und der Gebärmutter, dass mir der Besuch gewährt wurde. Über den Seelenort begab ich mich mit Sigrids begleitenden Worten wieder zurück in das Hier und Jetzt. Es dauert immer einen kurzen Moment, bis man sich wieder in der Gegenwart einfindet. Im Anschluss daran sprachen wir noch über das Erlebte und ordneten die Bilder und Fragen oder Unsicherheiten ein, um sie bearbeitbar zu machen. So entstand über die Wochen der Schwangerschaft ein Prozess, in dessen Verlauf sich auch die Frage nach der Mutterrolle klärte und der Kontakt zwischen mir und meiner Tochter immer enger und vertrauter wurde. Unterstützend hierbei war auch die Vorstellung, dass wir beide mit einem Herzensband eng verbunden sind. Und nicht nur wir beide, auch ihr Vater ist in diese enge Verbindung eingeflochten. Wie ein Dreieck, sind unsere Herzen durch ein Band aus Licht und Liebe miteinander verbunden.

Auch mein Mann war sehr positiv überrascht von den bewegenden Momenten, die in einer gemeinsamen Analysesitzung entstanden. Es gelang ihm gut, sich auf diesen Prozess einzulassen und so konnten wir gemeinsam unser ungeborenes Kind besuchen und uns zum ersten Mal als Familie fühlen. Ein Gefühl, das, gerade beim ersten Kind, sehr berührend ist. Diese Sitzung zu zweit brachte uns auch als Paar noch einmal näher und stärkte uns in der Sicherheit, dem gewachsen zu sein, was mit der Geburt unserer Tochter auf uns zukommen würde. Es verstärkte ein Gefühlt der Freude auf das Ereignis der Geburt und die Zeit, wenn der neue Erdenbürger das Licht der Welt erblicken würde und ließ die Ängste vor der Entbindung in den Hintergrund treten.

Die Bindungsanalyse führte schließlich zu einem tiefen Gefühl der Sicherheit, das mich durch die Zeit der Schwangerschaft bis zur Entbindung getragen hat. Ohne dieses Erlebnis, hätte ich viel mehr mit den Ängsten und Sorgen zu kämpfen gehabt, die mich zu Beginn beschäftigt hatten. Zudem half sie mir über körperliche Komplikationen hinweg, die im Laufe der Schwangerschaft auftraten. Es zeigte sich, dass in mir und meinen Organen eine große Kraft liegt, die in der Bindungsanalyse offenbar und gestärkt wurde.

Während der Entbindung gelang es mir, mich in einen meditativen Zustand zu versetzten. Sobald der erste Schreck über das Platzen der Fruchtblase verflogen war, schaffte ich es mit der Zeit immer besser, in einen Zustand der Ruhe zu gelangen, der mir Zuversicht schenkte und half, die Schmerzen zu verarbeiten. Die Angst vor dem Geburtsprozess war verflogen. Ich konnte mich auf diesen intensiven Prozess einlassen und es gelang mir, mit einfühlsamer Unterstützung der Hebammen im Kreißsaal, die Kraft zu entwickeln, eine drohenden Saugglockengeburt oder einen Kaiserschnitt abzuwenden. Ich denke, dass hier auch gerade die letzten Sitzungen der Analyse dazu beigetragen haben. Denn am Ende der Schwangerschaft wird das ungeborene Kind auf die Geburt und die neue Welt, in die es eintritt, vorbereitet. Gemeinsam wird der Weg durch den Geburtskanal gegangen. Das Kind und auch die Mutter können somit erahnen, was während der Geburt geschieht. Natürlich ist man hierdurch nicht vor unerwarteten Ereignissen gefeit, wie in meinem Fall das Nachlassen der Wehen oder dass die Kleine nicht die richtige Position finden wollte und somit ein Kaiserschnitt drohte. Dennoch entwickelte ich durch die Analyse ein Urvertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die des Kindes. Zudem entstand eine intensive Bindung, die sich in der Schwangerschaft entwickelt und nach der Geburt meiner Tochter intensiviert hat. Als ich sie in meinen Armen hielt, hatte ich das Gefühl, sie bereits gut zu kennen. Inzwischen zeigt sie ihren neugierigen und humorvollen Charakter, den ich bei den Sitzungen bereits erahnen konnte. Sie ist ein sehr ausgeglichenes Kind, voller Energie und Tatendrang, lebhaft interessiert an ihrer Umwelt und geht offen der neuen Welt entgegen, in die sie hineingeboren wurde.

Ich denke, ohne die Erfahrung der Bindungsanalyse wäre meine Schwangerschaft, die Geburt und auch die erste Zeit mit meiner Tochter daheim wesentlich mehr von Sorgen geprägt gewesen. Die Begleitung der Schwangerschaft durch die Bindungsanalyse war eine sehr wertvolle und wichtige Erfahrung für mich. Ich bin glücklich darüber, dass ich einen Umgang mit meinen Ängsten gefunden habe, an den Ursachen arbeiten konnte und nun gut in meiner Mutterrolle ankommen konnte.

Ich kann es nur jeder Schwangeren empfehlen, sich auf diesen besonderen Prozess des Kennenlernens einzulassen und in der Bindungsanalyse eine Möglichkeit zu finden, eine echte und tiefe Bindung zum Kind aufzubauen, sich selbst besser kennenzulernen und das Vertrauen in die eigene weibliche Kraft zu finden.

Annette K.



Weitere Informationen zum Thema Bindungsanalyse finden sie unter folgenden Links:
www.bindungsanalyse.de
www.babybauchgefluester.de


1) Die Kosten für die Analyse werden von den Krankenkassen nicht übernommen und sind daher privat zu entrichten.


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